#relief.1657

 

Angelehnt an die traditionelle Form eines Tischherdes spielt die neue mühlböck-Küche mit Flächen und Elementen, die sich plastisch vom Hintergrund absetzen. Inspiriert von der Anordnung der Türen an einem alten Holzofen, überträgt Martin Mühlböck mit „relief.1657“ den Charakter der Vergangenheit ins Jetzt. Die Elemente wie Türen, Laden, Spül-, Koch- und Schneidebereich, hatten ihren Ursprung in einer monolithischen Grundform. Durch das Hervorheben dieser Zonen entstand die Geschichte der Küche „relief.1657“. Die erhabene Arbeitsplatte nimmt das Gestaltungselement des Reliefs auf und hat darüber hinaus auch einen praktischen Nutzen. Das Holzschneidebrett lässt sich über den gesamten Arbeitsbereich, vom Kochfeld bis hin zur Spüle bewegen und ermöglicht mit seiner variablen Position somit größtmögliche Aktivität beim Handwerk. Der Frage „Wohin mit dem Geschirrtuch?“ wird durch die seitliche Aussparung des Blockes Antwort gegeben. Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass die schlicht wirkenden Türen des Schrankmoduls, sowie die aufliegende Tischplatte, durch sorgfältig eingesetzte Intarsien die Ornamentik des Reliefs aufnehmen und somit eine zweite Tiefe erhalten. Der natürliche, erdende, zurückhaltende Charakter entsteht durch das Zusammenspiel der Materialien. Das dunkle Massivholz erreicht durch eine spezielle Ölung in der Kombination mit der neu entwickelten Keramik-Edelstahl-Oberfläche ein einheitliches, stimmiges Gesamtbild. Diese verbindet die positiven Eigenschaften von Keramik und Edelstahl, nämlich Homogenität, Hitzebeständigkeit, Hygiene und Kratzfestigkeit. Zu sehen ist diese Küche derzeit in den renovierten Gewölben aus 1657 in unserer Ausstellung. Einer Ironie des Schicksals zufolge sind es ausgerechnet diese Räumlichkeiten, die bereits vor 366 Jahren als Küche für die Bewohner im Schloss Neuhaus dienten.

Fotorechte: Foto 1+2: Julia Traxler